Kann Bauen in Deutschland kostengünstig werden?

Rohbau Veilchenweg Großkarolinenfeld
Rohbau Veilchenweg, Großkarolinenfeld Foto P+S immopartner

Der Bausektor in Deutschland steht vor einem Dilemma. Einerseits sind die Auftragsbücher mäßig gefüllt und warten auf Besserung, andererseits sind Fachkräfte in sehr großer Zahl abgewandert und konnten nicht ersetzt werden. Damit kann eine zukünftig deutliche Steigerung des Bauvolumens nur mit Verzögerung abgearbeitet werden, was wiederum die Preise steigen lässt.

Die Gedanken durch Vorfertigung von Bauteilen, modularen Bauweisen, mehr Standardisierung, Optimierung der Lebenszyklen und Wartungskosten sowie einer Harmonisierung der Bauvorschriften die Baukosten zu senken sind daher richtig und zielorientiert.

Anders, als die Herstellung eines Autos, ist das Bauen jedoch seit Menschen Gedenken ein individueller Prozess. Bauherren, Architekten, Ingenieure, Behörden und Handwerker, mit jedem Gebäude beginnt der Prozess neu. Die Anzahl an Normen, die Flut an Gesetzgebungen und die für jedes Haus erforderlichen Zustimmungen der öffentlichen Hand sind in unserem Land zementiert.

Um individuelle Entscheidungen zu befriedigen, bieten unzählige Industriefirmen eine Fülle von Baustoffen und Einrichtungsgegenständen. Schreinereien, Glasereien, Metallbau betriebe etc. stellen zusätzlich individuelle Produkte für unsere Gebäude her, welche am Markt so nicht zu finden sind.

Die vorhandenen Prozesse zu verändern, um eine deutliche Kostenersparung umzusetzen, dürfte aus dieser Sichtweise langwierig und schwierig werden.